75 Besucher lauschten gebannt der Autorin Anna-Maria Caspari, die im Forum St. Matthias aus ihren beiden Büchern "Perlenbach" und "Ginsterhöhe" las.
In Kooperation mit dem Lions Club Euskirchen Veybach, der KÖB St. Martin Euskirchen und dem Kath. Bildungswerk war es möglich, zu dieser Lesung einzuladen. Die Vorsitzende des Lions Clubs, Frau Sabine Thomas-Ziegler, fand in ihrer Begrüßung auch rührende Worte für die Leiterin der KÖB St. Martin, Frau Hanni Dahmen, die kürzlich überraschend verstarb: Es war ihr ein Herzensanliegen, die Autorin für eine Lesung in Euskirchen zu gewinnen.
Frau Anna-Maria Caspari, in Köln geboren und am Rande der Eifel wohnend, wurde durch ihren Sohn auf die Geschichte des Dorfes Wollseifen, heute eine Wüstung, aufmerksam und spürte die Geschichte, die sich hinter den heutigen Ruinen verbirgt.
Der erste Band der Trilogie "Perlenbach" behandelt die Zeit um 1865, als die Eifel noch das Armenhaus Deutschlands war. Erzählt wird die Geschichte des Bauernjungen Wilhelm, dessen größter Wunsch ist, aus der Armut des Dorfes in den Wohlstand der nahegelegenen Stadt Monschau, reich geworden durch die Tuchfabrikation, zu entfliehen. Dies gelingt ihm auch, allerdings kehrt er später wieder ins Dorf zurück, da sich das Blatt wendet. Bedingt durch den industriellen Fortschritt beginnt der Wohlstand in Monschau zu schwinden, da sich die Tuchfabrikation verlagert. Dagegen erleben die Eifeldörfer durch den Bau von Talsperren und aufkommenden Tourismus einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der 2. Band "Ginsterhöhe" beginnt nach dem 1. Weltkrieg. Er erzählt die Geschichte von Albert, dem Sohn von Wilhelm aus dem Band "Perlenbach", der schwer verwundet aus dem Krieg zurückkehrt und mühsam wieder Fuß fasst. Dann treten die Nationalsozialisten auf den Plan, die das nahe gelegene Gebiet von Vogelsang zu einem großen Reichsschulungslager ausbauen. Erhofften sich die Wollseifener durch den Bau von Vogelsang Profit, haben sie durch die direkte Lage zum Lager im 2. Weltkrieg sehr gelitten und mußten aufgrund der Zerstörungen ihr Dorf weitestgehend verlassen.
Nach dem Krieg begannen sie den Wiederaufbau und erhofften sich eine neue Blütezeit. Diese Hoffnung wurde jäh zunichte gemacht, als die britische Besatzungsmacht Wollseifen zum Truppenübungsplatz erklärten und die Bewohner drei Wochen Zeit hatten, ihr Dorf zu verlassen. Das Dorf wurde bis auf einige wenige Gebäude dem Erdboden gleichgemacht.
Der 3. Band der Trilogie "Schlehenbusch" wird im Frühjahr 2025 erscheinen und die Geschichte der Wollseifener, die sich neu orientieren mußten, weitererzählen.
In der Lesepause waren die Besucher zu einem Imbiss mit Eifeler Spezialiäten eingeladen. Der Erlös der Lesung kommt der KÖB St. Martin Euskirchen zugute.